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Hinter den Kulissen

Massimo Vitalis Wimmelbilder - Einblicke in andere Welten

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Massimo Vitali porträtiert in der Fernsehzeitschrift "ttt" (Das Erste) mit einem Blick hinter die Kulissen.

September 29, 2020
Massimo Vitalis Wimmelbilder - Einblicke in andere Welten
Ein Blick hinter die Kulissen

Der Strand ist seit Jahrzehnten die Welt von Massimo Vitali. Seine großformatigen Fotografien sind voller kleiner Geschichten. Heute scheinen sie wie aus einer anderen Zeit zu stammen. Das Magazin "Titel Thesen Temperamente" (ttt) des Ersten Deutschen Fernsehens hat den italienischen Fotografen in Düsseldorf getroffen.

Massimo Vitali ist seit einigen Jahren mit einer ALPA 12 XY unterwegs. Wie der sympathische Perfektionist, der er ist, besuchte er seinerzeit ALPA in Zürich, begutachtete seine Kamera, seine ersten Objektive und auch, wie er seinen analogen Workflow auf digital umstellen kann. Seine Bilder sind so kultig wie er anspruchsvoll ist. Es ist immer wieder ein Vergnügen, mit ihm zu arbeiten. Umso mehr freut es uns, dass die Zeitschrift "Titel Thesen Temperamente" des Ersten Deutschen Fernsehens ihm einen ausführlichen Artikel gewidmet hat: ALPA.


Texte und Inhalte: Das Erste/WDR, 27.09.2020
ttt - Einblicke in andere Welten - Massimo Vitalis versteckte Bilder vom Strand

"Wenn es am Strand voll wird, wenn das Leben pulsiert und die Menschen sich drängen, ist Massimo Vitali in seinem Element. Der italienische Fotograf ist bekannt für seine großformatigen Bilder von Stränden und Szenen des Massentourismus. Sein neuester Fotoband "Entering A New World", der 2019 im Steidl Verlag erscheint, bündelt seine Arbeiten der letzten zehn Jahre: wunderschöne Aufnahmen von Orten, an denen viele Menschen auf engem Raum zusammengedrängt sind. Es sind Erinnerungen an eine unbeschwerte Zeit, als "soziale Distanzierung" aus heutiger Sicht noch ein Fremdwort war. ttt traf Massimo Vitali in Düsseldorf nach der Abriegelung.


"Ich bin ein verachtenswerter Voyeur."

"Der Strand ist der perfekte Ort, um die Menschheit zu studieren. Am Strand wollen die Menschen ihre Sorgen hinter sich lassen, hier können sie bewusst nicht denken, in der Sonne liegen." Der Strand ist seit Jahrzehnten die Welt von Massimo Vitali. Aus der Ferne aufgenommen, sind seine monumentalen Wimmelbilder voller kleiner Geschichten. "Ich liebe es, Menschen zu beobachten. Ich bin verrückt danach. Ich denke mir die unglaublichsten Geschichten über ihr Leben aus, wenn ich sie beobachte, und dann mache ich ein Foto. Das ist nur ein Vorwand, denn ich bin ein schrecklicher Voyeur."

Massimo Vitali wurde 1944 in Como geboren und ging in den 1960er Jahren nach London, um am College of Printing Fotografie zu studieren. Er arbeitete zunächst als Fotojournalist für verschiedene Zeitschriften und als Kameramann für Film und Fernsehen. Anfang der 1990er Jahre beschloss Massimo, sich der Kunstfotografie zu widmen. Im Jahr 1995 begann er mit seiner "Beach Series", die ihn berühmt machte. Seine Werke sind in großen internationalen Museen zu sehen, darunter das Guggenheim Museum in New York, das Centre Pompidou in Paris, das Stedelijk Museum in Amsterdam und das Centro de Arte Reina Sofía in Madrid.


Verrückt nach Details

"Ich tauche seltsamerweise in die Welt anderer Leute ein", sagt er. Seine Motive findet er nicht nur am Strand, sondern auch beim Wintersport, in Diskotheken oder an touristischen Hotspots. Oft wartet er stundenlang auf den richtigen Moment. "In meinen Bildern gibt es Hunderte von kleinen, unbedeutenden Fakten. Mit ihrer Hilfe kann man sich ein Bild davon machen, wer wir sind, was wir denken und was wir sein werden."

Seine riesigen Tableaus lässt er in einem international renommierten Fotolabor in Düsseldorf drucken. "Ich bin verrückt nach den Details. Ich will alles sehen. Deshalb muss ich nach Düsseldorf kommen, denn ich bin sehr wählerisch, was die technische Seite meiner Fotos angeht, und hier arbeiten wir gut zusammen.


Chronist der Gemeinde

Seine Reise an den Rhein war die erste seit der Abriegelung in Italien. Während der Corona-Krise verließ er wochenlang kaum sein Haus in Lucca. Mehrere Freunde aus seinem Bekanntenkreis sind verstorben. Im Frühsommer begann er, die neue Situation zu fotografieren. "In Italien hat die Abriegelung die Menschen auch zusammengeschweißt, ich weiß nicht, ob das immer noch so ist, aber ich glaube schon", sagt der Gemeindechronist. "Ich würde gerne glauben, dass es so ist. Ich bin immer optimistisch."