For over 20 years, the ALPA Medium-Format Photographic Platform is a cornerstone of high-end photography. The ALPA History tells the new ALPA story through the most critical stages back to the foundation of the "old 35 mm Alpa" of Pignons SA in the French-speaking part of Switzerland in 1918.
DER ADLER IST GELANDET - SWITAR AUF DEM MOND
20. Juli 1969, 20:17:40 UTC - In diesen Minuten vor 50 Jahren landete das erste bemannte Raumschiff auf der Oberfläche des Mondes. Wenige Stunden später setzte Neil Armstrong als erster Mensch seinen Fuß auf unseren Trabanten. Neben all den bekannten Geschichten ist eine davon fast in Vergessenheit geraten. Die ersten Filmobjektive hießen Switar und wurden vom Hersteller der berühmten Makro-Switars für das Kleinbildformat ALPA entwickelt und produziert. ALPA wurde vor 15 Jahren der neue Eigentümer der Marke Switar. Wir haben also einiges rund um dieses Ereignis zusammengetragen. Und jetzt, im Jubiläumsjahr, sind wir besonders stolz darauf, eine neue Linie von High-End-Objektiven cine unter dem Markennamen Switar vorzustellen.
VON ALLEN SEITEN POSITIV - EINFÜHRUNG DER ALPA 12 PLUS
Das Plus hat die perfekte Form. Die Schweizer wissen das und zeigen es als Schweizerkreuz in ihrer Flagge. Man kann es drehen und wenden wie man will - es passt immer. Auch die neue ALPA 12 PLUS lässt sich auf jeder Seite um plus und minus 20 mm verschieben. Mehrere Bilder zu nähen ist ein Kinderspiel. Bewegen Sie ihn nach oben und unten, rechts und links. Außerdem ist die neueste Kamera des Schweizer Herstellers ALPA komplett symmetrisch aufgebaut - vorne und hinten. Nicht die Kamera entscheidet, was passt, sondern das fotografische Objekt. Die ALPA 12 PLUS atmet ALPAs Erfahrungen der letzten 12 Jahre mit der XY, MAX und STC. Die PLUS ist die Kamera für Stand- und Bewegtbild - perfekt für viele Aufgaben wie Architekturfotografie, Landschaft, kommerzielle Aufgaben, Studioarbeit und vieles mehr. Allesamt Hochburgen der ALPA Kameras.
ALPA wurde mit der ALPA 12 FPS für den Designpreis Schweiz 2013/2104 nominiert und gewinnt mit der ALPA 12 FPS den Rado-Innovationspreis: Die Nominierungen für den Designpreis Schweiz 2013/14 stehen fest: Von rund 300 eingereichten Projekten haben die Nominierungsteams der Jury nun 37 als Kandidaten für die diesjährigen Preisverleihungen vorgeschlagen.
Ihre Wahl widerspiegelt aktuelle Entwicklungen im Design: Projekte mit Bezug zur Nachhaltigkeit sind ebenso vertreten wie Produkte der Investitionsgüterindustrie. Die 12. Preisverleihung des alle zwei Jahre stattfindenden Wettbewerbs findet am Freitag, 1. November 2013, in Langenthal statt.
Einführung der ALPA 12 FPS, der Kamera mit elektronisch gesteuertem Schlitzverschluss und Adaptern zur Steuerung von Canon EF- und Nikon PC-E-Objektiven, Hasselblad V Objektiv Adapter und Mamiya 645 (man.) Objektiv Adapter.
Zürich, 12. September 2012 - ALPA of Switzerland wird auf der Photokina 2012 (Köln, 17. bis 23. September 2012) sein neuestes Modell vorstellen: den ALPA 12 FPS (Focal Plane Shutter). Mit dem FPS werden neue und unschätzbare fotografische Möglichkeiten Realität. Darüber hinaus erweitert das neue Modell das Potenzial der bestehenden und weiterentwickelten ALPA 12 Plattform massiv. Mit dem FPS öffnet ALPA die Tür in eine neue Dimension: von der modularen Kameraplattform zum offenen Werkzeugkasten. Die ALPA 12 FPS ist ein Shuttermodul, wenn sie zusammen mit einer anderen ALPA 12 Kamera eingesetzt wird. Sie ist aber auch eine eigenständige Kamera, wenn sie mit einem Back, einer Objektiv und einem passenden Adapter kombiniert wird. Das eröffnet die Verwendung fabrikneuer oder liebgewonnener Objektive von Dutzenden verschiedener Hersteller optischer Systeme - mit oder ohne Zentralverschluss und mit oder ohne manuelle oder elektronische Blendensteuerung. Dazu kommt die freie Formatwahl - nur begrenzt durch die Bildkreise der Objektive und durch die Sensorgrößen.
Natürlich funktionieren nicht alle Objektive mit allen Rückteilen gleich gut. Was aber "gut" und was "weniger gut" ist, entscheidet allein der Fotograf oder, wenn er im Auftrag arbeitet, natürlich auch der Kunde. Darin sehen wir eine neue Einstellung zu vielen Aspekten der Bildqualität: weg vom unerquicklichen Fraktionalismus und hin zur Akzeptanz subjektiver Meinungen und Bewertungen. Mit der ALPA 12 FPS eröffnet sich im Bereich Shift/Tilt/Swing/Stitch in einer Vielzahl von Varianten und mit entsprechendem Zubehör eine ganz neue Welt, die bisher kaum oder gar nicht möglich war.
Gesteuert wird das ganze System über eine ständig erweiterbare Firmware in einem Konzept, das alle bisherigen ALPA 12 Modelle, viele Objektive und fast alle Digitalrückteile der letzten zehn Jahre einschließt. Es eröffnet sich eine bisher nicht gekannte Vielfalt an Möglichkeiten und Kombinationen - ein Werkzeugkasten, den der Anwender nach seinen eigenen Bedürfnissen oder unter Verwendung bereits vorhandener Werkzeuge bestücken und nutzen kann. ALPA freut sich, interessierten Fotografen die weiterentwickelte ALPA 12 Plattform während der Photokina in Köln, Halle 2.1, Stand B21 vorführen zu können. Verfügbarkeit und Preise der neuen ALPA 12 FPS und des Zubehörs werden nach der Photokina bekannt gegeben.
Während der Photokina stellt ALPA sein neuestes Modell vor. Die ALPA 12 STC bietet die unübertroffene Möglichkeit der Freihandfotografie sowie des Stitch- oder Shift-Betriebs vom Stativ aus. In Vorwegnahme von Softwarelösungen wie der Trapezkorrektur in Phase One's Capture One 6 setzen die Grundbewegungen der STC Priorität auf seitliche Verschiebungen beim Stitching. Ein weiterer Meilenstein sind die ALPA HPF-Ringe (High Precision Focusing). Sie ermöglichen eine wesentlich präzisere Fokussierung und erleichtern den Einsatz von hochpräzisen Laserentfernungsmessern. Anstelle einer logarithmischen Skala unterteilt er den gesamten Verfahrweg des Helicals in gleichmäßige 5-Grad-Segmente und zeigt sogar jedes einzelne Grad als Markierung an. Die dritte Neuheit ist die Einführung der ALPA iPhone-Halterung. Zusammen mit dem ALPA eFinder wird dieser zu einem sehr individuellen Werkzeug für den Fotografen.
Die Kollektivgesellschaft ALPA Capaul & Weber wurde rückwirkend auf den 1. Januar 2007 in ALPA Capaul & Weber Ltd. umgewandelt.
ALPA lanciert zusammen mit der Universität Bern die erste ALPA Metric. Dieser Kameratyp wird für photogrammetrische Messungen eingesetzt.
Das ALPA "Short Barrel" Konzept: Die Verkürzung der Objektiv-Platten ("Tönnchen") in den "Short Barrel"-Objektiven um 34 mm ermöglicht die Verwendung des austauschbaren Schwenk-Neige-Adapters 0°-6° ALPA (später 0-12° und andere). Die Beschränkung auf Brennweiten ab 80 mm erlaubt die Konstruktion eines zuverlässigen Schwenk-Neige-Mechanismus und ermöglicht gleichzeitig die wichtigsten mittleren und langen Brennweiten für diesen Zweck. Die "Short Barrel"-Objektive erlauben auch die bessere Ausnutzung gegebener Bildkreise. Auch mit langbrennweitigen Objektiven ist es möglich, das volle 6x9-Format ohne Beschnitt auszunutzen. Kamera und Objektiv können mit langbrennweitigen Objektiven die wünschenswerte optimale Einheit von Digital- oder Rollfilmrückteil, Gewichtsverteilung und Ästhetik bieten.
Vom 3. Mai 2003 - 31. August 2003 findet eine Sonderausstellung im
Musée Suisse de l'Appareil Photographique
Grande Place 99
CH-1800 Vevey/Schweiz
Telefon +41-21-925 21 40
cameramuseum@vevey.ch
www.cameramuseum.ch
widmete sich einem Testbericht über eine der größten Kameramarken der Welt.
ALPA hat die Auszeichnung Design Distinction in Consumer Products in der Design Review des International Design Magazine erhalten(I.D.® Magazine, 116 East 27th Street, Floor 6, New York, NY 10016, USA).
"... Projekte wie das Ihre halten den I.D.-Rückblick an vorderster Front..."
"... die Kamera ist der Gipfel des Produktdesigns..."
Die herausragenden technischen und ästhetischen Eigenschaften der Kamera ALPA triumphieren. ALPA wurde im Wettbewerb Design Innovations (Design Zentrum Nordrhein Westfalen, Essen) mit der höchsten Auszeichnung des Red Dot für höchste Designqualität prämiert.
"... Die Klarheit des Designs setzt sich damit in den Bildern fort. RED DOT Höchste Designqualität für: Innovationsgrad, Funktionalität, formale Qualität, Ergonomie, Langlebigkeit, symbolischen und emotionalen Gehalt, Produktperipherie, Selbsterklärungsqualität ..."
ALPA hat in Zusammenarbeit mit der Seitz Phototechnik AG, Lustdorf/Schweiz, die Anregungen und Wünsche, die zu den ALPA 12 Prototypen geäußert wurden, umgesetzt. Das Ergebnis all dieser Änderungen sind zwei Produktionsmodelle, die sich von den ursprünglichen Prototypen stark unterscheiden:
- ALPA 12SWA (SHIFT/WIDE ANGLE) mit eingebauter Perspektivenkontrolle und
- ALPA 12WA (WIDE ANGLE) ohne Perspektivenkontrolle
Auf der Photokina 98 werden die ersten beiden ALPA 12 Modelle gezeigt. Beide waren für das Mittelformat: ALPA 12 WA (Wide Angle) und ALPA 12 SWA (Shift Wide Angle).
Capaul & Weber, Zürich, erwirbt endlich die weltweiten Rechte an der Marke ALPA. Ziel der neuen Eigentümer ist es, die Qualitätstradition der klassischen 35-mm-Spiegelreflexkameras ALPA fortzusetzen und in den Bereich der Mittelformatkameras einzusteigen. Am 18. April 1996 wurde die Internet-Domain alpa.ch registriert und schon bald ging die erste Website online.
Am 29. Februar 1996 erwarb Capaul & Weber, Zürich/Schweiz, im Rahmen einer "vente aux enchères privée" die weltweiten Rechte am Markennamen ALPA vom offiziellen Insolvenzverwalter. Bereits auf der Photokina im Herbst 1996 wurden die ersten Prototypen der ALPA 12 der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie waren das Ergebnis einer engen Zusammenarbeit von Capaul & Weber mit der Seitz Phototechnik AG, Lustdorf/Schweiz. Sowohl auf dem Stand ALPA in Köln als auch in der internationalen Fachpresse stießen diese Prototypen des ersten ALPA für das Mittelformat auf reges Interesse.
Warum hat es sechs Jahre gedauert, bis der einfache Konkursfall der Pignons SA abgeschlossen wurde? Wir (Capaul & Weber) haben seit Dezember 1990 versucht, ALPA zu kaufen, was uns erst 1996 gelang. Wir wissen immer noch nicht, warum es so lange gedauert hat. Aus gut unterrichteten Kreisen hört man, dass die Schuld nicht allein bei der überlasteten Konkursverwaltung liegt. Vielmehr verweisen sie auf die besonderen sozialen, wirtschaftlichen, politischen und sogar religiösen Verhältnisse in dieser abgelegenen Ecke der Westschweiz. Mehr Informationen zu den 35mm-SLR-ALPAs der nicht mehr existierenden Pignons SA, Ballaigues/Schweiz: www.alpareflex.com
Es scheint, dass in den 80er Jahren, als die professionellen Nikon und Canon F's und die Pentax LX über austauschbare Suchersysteme verfügten, auch Pignons SA darüber nachdachte, ein neues Profimodell mit einer solchen Funktion einzuführen. In der Sammlung des Schweizer Kameramuseums in Vevey befindet sich als Überbleibsel ein nicht funktionsfähiges, massives Metallexponat. Ob es geplant war, das neue Projekt "ALPA 12" zu nennen, ist ungewiss. Nur eine - vielleicht später - eingeprägte "12" erinnert daran.
Das Modell 11si von 1976 markierte sowohl den technologischen Höhepunkt als auch den Endpunkt der ALPA 24x36mm Spiegelreflexentwicklung. Die ALPA 11si gold (18 Karat vergoldet, 10 Mikron Schicht), die in den 1980er Jahren für etwas weniger als 7.000 US-Dollar angeboten wurde, mag zwar einige Sammler von exquisitem Luxus erfreut haben, eine Verfeinerung der fotografischen Technologie war sie jedoch nicht. Die Produktion von ALPA 11si-Kameras ging in den 1980er Jahren zurück und erreichte einen Tiefstand von 4 bis 5 Stück pro Monat. Zur gleichen Zeit entwickelte Pignons im Auftrag der zairischen Regierung so exotische Produkte wie eine Spezialkamera für Personalausweise.
Auch die Arbeiten an einem neuen 24x36mm SLR-Modell, für das Zeichnungen, Werkzeuge und sogar Prototypen angefertigt worden sein sollen, wurden eher zufällig fortgesetzt. Der Verbleib dieses Materials ist heute ebenso unklar wie der vieler anderer Teile und Halbfabrikate, die damals von Pignons hergestellt wurden. Ein Filmtransportmotor von beträchtlichem technischen Einfallsreichtum und Interesse soll ein fortgeschrittenes Entwicklungsstadium erreicht haben. Ein neuer Metalllamellenverschluss mit vertikalem Hub war in der Entwicklung, der eine technische Meisterleistung gewesen sein soll. Einige dieser Entwicklungen sollen an Käufer in Fernost verkauft worden sein.
In diesem Jahr erschien die ALPA Roto SM60/70, eine einzigartige 360°-Panoramakamera. Der berühmte Schweizer Fotograf Emil Schulthess und der Konstrukteur Hermann Seitz waren beide massgeblich an ihrer Entwicklung beteiligt. Heute ist die Seitz Roundshot das weltweit führende Gerät seiner Art. Seitz Phototechnik AG, Lustdorf/Schweiz, entwickelt und produziert auch die neuen ALPA 12 Weitwinkel-Mittelformatkameras.
Mit der Einführung des Modells 11si wurden die seit dem Modell 9d verwendeten CdS-Zellen (Cadmium-Sulfid) durch Si-Zellen (Silizium) ersetzt. Der Pignons-Stand auf der Photokina '76 in Köln präsentierte den Besuchern eine weitere Überraschung: eine Kamera aus Japan mit dem Label ALPA : die ALPA Si 2000. Das neue Modell war auf dem Chinon CE II Memotron mit M42-Schraubanschluss aufgebaut. Die Metamorphose von Chinon zu ALPA wurde durch ein paar geschickte Änderungen am Äußeren der Kamera vollzogen. Geniale Marketingidee oder ein Eigentor gegen das Image einer überlegenen Marke? Auf jeden Fall endete diese Eskapade, als sowohl die Si 2000 als auch ihr Nachfolger, die Si 3000 mit K-Bajonett-Anschluss (1980 eingeführt und auf der Chinon CE-4 basierend), einige Jahre später die Produktion einstellten.
Die Streichholznadel-Belichtungssteuerung wurde ab dem Modell 11e durch LEDs (Licht emittierende Dioden) ersetzt. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre beschäftigte Pignons die Rekordzahl von etwa 70 Mitarbeitern und produzierte rund 200 ALPA Kameras pro Monat. Das war eine enorme Zahl für eine Kamera, die in Handarbeit von erfahrenen Handwerkern hergestellt wurde. Es handelt sich dabei natürlich nur um den Output von ein paar Minuten auf einer automatisierten Kameraproduktionslinie. In diesem Jahr gab die Pignons SA ihr ursprüngliches Geschäft, die Lieferung von Teilen für die Uhrenindustrie, endgültig auf.
Die dritte ALPA-Generation erschien: Der neu gestaltete Oberkörper der Modelle mit den Nummern 10 und 11 sah nicht unbedingt schöner aus, aber sie verfügten über einen gekoppelten Belichtungsmesser. Einige Modelle trugen auch ein Familienwappen, ein Merkmal, das bei den einen beliebter war als bei den anderen.
Mit dem Modell 9d ALPA wurde eine technische Meisterleistung vollbracht: eine der ersten Kameras mit einem TTL-Belichtungsmesser (through-the-Objektiv). Es ist umstritten, welche Kamera die allererste mit diesem technischen Fortschritt war. Ihagee Dresden/Exakta kann auf Patente aus dem Jahr 1939 verweisen, während Pentax und Topcon Präsentationen im Jahr 1960 bzw. 1962 hielten. Hinzu kommt die Unterscheidung zwischen der Markteinführung in Europa und in den USA. Auf jeden Fall: ALPA war dort unter den Ersten.
Das Modell 6c führte eine asymmetrische Form der Prismenkopfabdeckung ein, kombiniert mit einem neuen Selenbelichtungsmesser. Außerdem wurden die bisher abgerundeten Schultern des oberen Gehäuseteils nun eckig gestaltet. Erstmals gab es bei ALPA auch ein horizontales Sucherokular - bis dahin gab es entweder einen hüfthohen Sucher (ALPA Reflex) oder ein vertikales (Modell 4) bzw. ein 45°-Sichtwinkelokular (Modelle Prisma Reflex, 5 und 6 - außer 6c - sowie 7 und 8).
Bei den b-Modellen traten erstmals der Schnellrücklaufspiegel und der typische ALPA Filmtransporthebel in Erscheinung. Letzterer musste von vorne nach hinten und nicht wie üblich von hinten nach vorne bedient werden. Diese ungewöhnliche Anordnung vereinfachte die Konstruktion und ermöglichte es dem Benutzer, sein Auge beim Betätigen des Hebels nahe am Okular der Kamera zu halten.
Im selben Jahr wurde die zweite Generation ALPA vorgestellt, die von André Cornut entworfen wurde und große technische Fortschritte aufwies: Anstelle der Stahlblechkonstruktion wurde ein neues Gehäuse aus Druckgusslegierung eingeführt, ebenso wie die ALPA Bajonettbefestigung Objektiv . Das neue Gehäuse war außerordentlich robust und von bemerkenswerter, rein funktionaler Schönheit. Für viele Ästheten gehören die ALPA Modelle 4, 5, 7 und 8 sowie das frühe Modell 6 zum Besten, was die Kunst der Kameradesigner je hervorgebracht hat.
Pignons SA bzw. ALPA hat nie eigene Brillengläser hergestellt, sondern kauft sie bei den renommiertesten Herstellern ein. Die Liste der Lieferanten liest sich wie das "Who is Who" der Optikherstellung: Angénieux, Asahi, Berthiot, Chinon, Enna, Kilfitt, Kinoptik, Schneider, Yashica, Zoomar, usw. Ab 1951 spielte das 50mm Objektiv MADE IN SWlTZERLAND von Kern Aarau - exklusiv für ALPA hergestellt - eine besondere Rolle. Das in jenem Jahr eingeführte Switar 1:1,8 wurde nach 1958 durch das Makro-Switar mit Visifocus-Schärfentiefeanzeige ersetzt, das wiederum 1968 eine reduzierte grösste Blende von 1:1,9 erhielt. Da Kern Aarau alle entsprechenden Werkzeuge weggeworfen hatte, wurde nach 1982 für die letzten Makro-Switars eine Objektiv Montierung von Chinon aus Japan verwendet.
Mit der ALPA Prisma Reflex erschien eine der ersten Objektiv Spiegelreflexkameras mit einem Pentaprisma. Dieses Dachkantprisma sorgt durch die Überkreuzung der intern reflektierten Strahlen für ein aufrechtes, seitenrichtiges Bild. Das Okular hat einen Blickwinkel von 45º - ein typisches ALPA Merkmal bis zum Modell 6c von 1960.
Während rund um die Schweiz der Krieg tobte, produzierte die Pignons SA eine erste Serie von ALPA Reflex-Kameras sowie ein Modell, die ALPA Standard, nur mit einem Nicht-Reflex-Sucher. Obwohl die Welt zu viele Probleme hatte, um von diesen Premieren Notiz zu nehmen, gelangten einige der neuen Kameras dennoch in die USA unter den Namen Bolca und Bolsey Reflex.
In diesem Jahr nahm die Pignons SA erstmals Kontakt mit dem Konstrukteur Jacques Bolsky auf, der sich zeitweise auch Boolsky oder Bolsey nannte. Er wurde in der Ukraine unter dem Namen Bogopolsky geboren, studierte in Genf Medizin und gründete dort 1924 eine Firma, die Bol SA, um seine 35-mm-Filmkamera Cinématographe Bol und später seine 16-mm-Bolex zu vermarkten. Bis heute ist Bolex ein weltberühmter Name für 8mm- und 16mm-Filmkameras. 1930 übernahm die Paillard SA in Ste-Croix die Bol/Bolex SA und ernannte Bolsky zum technischen Berater der neu geschaffenen Abteilung Ciné-Bolex.
Zehn Jahre später tauschte Bolsky Europa gegen die USA und überließ die ALPA Vorläufer (entwickelt seit 1933) der Pignons SA. In den USA hatte Bolsky einigen Erfolg mit den Film- und Fotokameras seiner Bolsey Corp. of America, New York. Die allerersten Bolsey-Kameras wurden von Pignons SA hergestellt, aber schon bald erschienen neu entwickelte Designs unter dem Namen Bolsey, hergestellt von der Obex Corp. of Long Island, NY. Am 1. Juni 1956 übernahm diese Firma auch die Vermarktung der Produkte der Bolsey Corp.
Jacques Bolsey starb plötzlich am 20. Januar 1962 im Alter von 66 Jahren in den USA. Glücklicherweise wurde die von Bolsky angebotene Chance bei Ballaigues ergriffen. Seine Vorschläge betrafen die Ausweitung des Unternehmens auf die Herstellung von Fotokameras. Bis in die 1940er Jahre wurden Prototypen und Versuchskameras - teils als Einzelstücke, teils in begrenzten Serien - unter verschiedenen Bezeichnungen entwickelt: Bolca, Teleflex und Viteflex. Eine Besonderheit, die auch bei einigen späteren ALPA Kameras zu finden war, war die Kombination des Spiegelreflexprinzips mit einem zusätzlich eingebauten Nicht-Spiegelreflex-Sucher.