Gemeinsam mit dem Fotografen Bernhard Schurian vom Museum für Naturkunde in Berlin hat ALPA eine Kameraeinstellung entwickelt, die die Standards der Makrofotografie sprengt.
In der Makrofotografie bietet ALPA Möglichkeiten, die bisherigen Ergebnisse zu übertreffen. Mit dem exklusiven Rodenstock / ALPA Objektiv Makro Switar 105 mm (mit Floating Elements) lassen sich selbst kleinste Teile von Insektenhaaren abbilden. Das Objektiv wurde gerade in Serie produziert und ist ab sofort unter ALPA erhältlich.
Der Fotograf Bernhard Schurian hat das Rodenstock / ALPA Macro Switar im Museum für Naturkunde in Berlin in Kombination mit dem ALPA 12 FPS ausgiebig getestet. Neben der Massendigitalisierung der Sammlung hat er besonders interessante und spektakuläre Tiere porträtiert. Um deren Komplexität zu dokumentieren, benötigte Bernhard Schurian eine Ausrüstung für die Makrofotografie und einen optimalen Workflow.
Mit herkömmlichen Kamerasystemen und Makroobjektiven konnte jedoch nur eine begrenzte Auflösung erreicht werden. Wichtige Details waren nicht in der gewünschten Qualität zu erkennen. Ralph Rosenbauer, der wissenschaftliche Berater von ALPA, entwickelte daraufhin einen speziellen Aufbau, der über diese Möglichkeiten hinausgeht und ungewöhnlich gute Ergebnisse lieferte.
Die Anforderungen an diesen Aufbau überstiegen schnell die bisher bekannten Standards:
- Zum einen musste die Kamera beweglich sein, was höchste Präzision erforderte. Jede kleine Unebenheit hätte das Ergebnis beeinträchtigt. ALPA löste dieses Problem mit einem motorisierten Schlitten, der normalerweise für optische Experimente und Laser verwendet wird und Schritte von jeweils 0,1 Mikrometer erlaubt. Das entspricht 0,0001 Millimetern. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar misst zwischen 0,02 und 0,08 Millimetern. ALPA entwickelte eine spezielle Software zur Steuerung des Schlittens.
- Außerdem musste die Objektiv in der Lage sein, die feinen Strukturen von Insekten aufzulösen. Eine Anforderung, die selbst die stärksten Makroobjektive nur bedingt erfüllen. Das Rodenstock / ALPA Macro Switar 105 mm bietet dagegen schon bei der Blende eine optimale Auflösung und lässt sich dank seines "floating element" perfekt an die jeweiligen Abbildungsmaßstäbe anpassen. Seine vergleichsweise lange Brennweite ermöglicht einen komfortablen Arbeitsabstand und erleichtert so den Lichtsetup.
- Die Auslösung des Verschlusses war eine weitere große Herausforderung, da Vibrationen zu einem Versatz zwischen den einzelnen Bildern geführt hatten.
- Die Schalen vieler Insektenarten weisen im Makrobild extreme Kontraste auf, vor allem wenn sich schwarze Flächen mit hellen Haaren, Borsten oder schillernden Flecken abwechseln.
- Um die Insekten auf einem Foto zu dokumentieren, sind mehr als 1000 Einzelaufnahmen notwendig. Diese enorme Datenmenge hätte ein Computer kaum bewältigen können, daher wurden mehrere davon gleichzeitig eingesetzt. Zur Steuerung diente ein Windows-Tablet, zur Aufnahme der Bilder ein Laptop mit CaptureOne.
Neben der oben genannten Konstruktion und dem Rodenstock / ALPA Macro Switar 105 mm Objektiv wurden verschiedene Digitalrückteile verwendet, wobei das IQ3 100 MP aufgrund der Dynamik die besten Ergebnisse lieferte. Als Kamera war die ALPA 12 FPS für diese Aufgabe prädestiniert, da ihr elektronisch gesteuerter Schlitzverschluss und der Verzicht auf einen rückklappbaren Spiegel eine vibrationsfreie Auslösung ermöglichen.
Am Ende mussten die fertigen Motive optimiert werden. Der Staub, die Fusseln und die Präpariernadeln der Insekten wurden entfernt und die Daten für die Weiterverarbeitung vorbereitet. Das Endergebnis ermöglicht es, Insekten so zu betrachten, wie man sie noch nie mit eigenen Augen gesehen hat: mit klarer Schärfe, deutlichen Details und Farben.
Der Aufbau von ALPA, der Arbeitsablauf und die Fotos von Bernhard Schurian haben ihn so überzeugt, dass er sie bereits einem Fachpublikum vorgestellt hat. In den USA hat Bernhard Schurian Ende Juni einen Vortrag im Smithsonian Natural History Museum in Washington gehalten. Es beherbergt mit rund 35 Millionen Exemplaren die größte Insektensammlung der Welt. "Das Publikum im Smithsonian bestand hauptsächlich aus Fotografen und IT-Fachleuten", sagt Schurian . "Die vielen Fragen, die während des Vortrags gestellt wurden, zeigen, dass diese Lösung auf großes Interesse stößt."
Eine weitere Gelegenheit, das Projekt aus einer etwas anderen Perspektive zu betrachten, bietet sich vom 21. Juli bis zum 9. September in Berlin: Bernhard Schurian ist in diesen Tagen als Künstler in der Ausstellung "Die Schönheit der Formel" in der Galerie Alte Schule im Kulturzentrum Adlershof für das Naturkundemuseum präsent, um dem Betrachter eine Welt, die dem Auge sonst verborgen bleibt, noch näher zu bringen, teilweise im Großformat von 1,5 x 2 Metern.
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